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Dagmar
Wilde SS 00 / FUB 12413 S
"Planung
von Unterrichtssequenzen zum Texte verfassen in der Grundschule"
Journalschreiben als seminarbegleitende
Tätigkeit
Journal
der Gruppe 4: Schreiben zu Bildern
Christina,
Wanda, Sandra, Christiane
Planungskonzept
15.05.2000
-
Schüler
werden in Gruppen eingeteilt(max. 4 Schüler)
-
6
Bilder werden zur Auswahl an die Tafel gehängt
-
es
soll mehrere Exemplare der Bilder geben, so daß mehrere Gruppen
das gleiche Bild bearbeiten können
-
Schüler
sollen zu den Bildern eine Geschichte schreiben
-
schriftliche
Arbeitsaufträge und Hilfen werden gegeben (z.B. wer die abgebildete
Person ist oder um welche Landschaft es sich handelt)
-
jeder
Schüler schreibt für sich
-
Schreibkonferenz
-
Überarbeitung
der Texte und Reinschrift
-
Präsentation
der Texte, z.B in Form einer Ausstellung
offene
Fragen:
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Feedback
für die Gruppe
17.05.2000
Meine Fragen
sind schlicht Impulse, die Sie zum Begründen Ihrer Überlegungen
und Entscheidungen herausfordern sollen - sie sollen dem Nachdenken
über didaktische Relevanz und sachstrukturelle Begründung
bisher vorhandener methodischer Ideen dienen
bevor die
Anzahl zu begründen ist (was sie wäre), sollte die Auswahl
der Bilder bedacht und begründet werden, sodann müsste eine
Sachklärung zu den Bildern vorgenommen werden (Bildanalyse - inhaltlich
+ formal, allerdings nicht kunstgeschichtlich...
warum?
-
Schüler
sollen zu den Bildern eine Geschichte schreiben
-
nun wird es sachstrukturell
interessant: Was für eine "Geschichte", welche textsortenspezifische
Merkmale machen eine "Geschichte" aus? Daraus ergeben sich Kriterien
an die Hinführung zum Schreiben, die Aufstellung von Schreibzielen
und die Ermittlung von Lernanregungen und -hilfen
-
schriftliche
Arbeitsaufträge und Hilfen werden gegeben
-
welche, warum schriftlich
etc. (das ergibt sich aus s.o.)
(z.B.
wer die abgebildete Person ist oder um welche Landschaft es sich handelt)
warum sollen diese Informationen
gegeben werden? Das ergibt sich aus der Bildanalyse und der Sachklärung
zum Texteverfassen
-
jeder
Schüler schreibt für sich
warum (das müsste
in Verbindung mit den Überlegungen zur Sache und zu den didaktisch-methodischen
Prinzipien des Texteverfassens begründet werden)
-
Schreibkonferenz
wie, wann, mit welchen
Hilfen, unter welchen Kriterien (dazu brauchen Sie vorab textspezifische
Kriterien (s. o.)
-
Überarbeitung
der Texte und Reinschrift
wie, warum, wo etc.
-
Präsentation
der Texte, z.B in Form einer Ausstellung
das Ziel sollte zu
Beginn des Schreibens in den Blick genommen werden (Adressaten-/Zielbezug,
Motivation etc.)
offene
Fragen:
-
wie
viele Unterrichtsstunden?
das ergibt sich, wenn
die Fragen oben bearbeitet wurden, weil die Anforderungen an Text
und Schreibprozess dann klarer geworden sind
-
welche
Klassenstufe?
je nach Text und je
nach Bild lassen sich für jede Klassenstufe Ziele damit verbinden
Lektüre-Tipp:
Rahmenplan Deutsch
teilbereichspezifische Lerninhalte + -ziele prüfen
Abraham, Planung einer
Unterrichtseinheit noch einmal querlesen (Teil 3)
Payrhuber S. 93ff
d.w. online (Unterrichtsmodelle
Lernbereich Deutsch / Lernbereich Deutsch - Texte verfassen)
Sie sollten zu Montag
möglichst mit der Literatur versehen sein, um dann entsprechend
weiterarbeiten zu können.
Das kann ein tragfähiges
Unterrichtskonzept entstehen lassen, was Sie vorhaben...
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Zusammenfassung
des Zwischenergebnisses von Freitag, d. 26.05.00
Beschlossen
wurde
-
eine
Unterrichtssequenz für die 4. Klassenstufe zu planen (Lehrplan:
Erzählender Text)
-
dass
keine Bildanalysen stattfinden
-
dass
schwächeren Schreibern eine Hilfestellung in Form von Stichwörter
zu den einzelnen Bildern gegeben werden soll, die bei Bedarf eingesehen
werden kann
Überlegt
und diskutiert wird weiterhin, ob zu den Bildern Hintergrundwissen vermittelt
werden soll um die Kinder so nebenbei mit Begriffen aus der Kunst vertraut
zu machen und ihnen einen zusätzlichen Impuls zum Schreiben zu geben
oder, ob die Bilder für sich sprechen sollen. Darüber hinaus
ist nicht klar, welche Bilder ausgewählt werden: Postkartenmotive
oder anspruchsvollere Malerei wie z. B. von Kandinsky. Denkbar ist auch
beide Kategorien anzubieten und den Geschmack der Kinder entscheiden zu
lassen.
Bis
zum Montag haben wir uns selbst dazu verdonnert ein paar Artikel zum Thema
"Schreiben nach Bildern" und "kreatives Schreiben" zu lesen, an ausgewählten
Bildern Arbeitsaufträge für die Kinder zu entwickeln und eigene
Geschichten zu den Bildern im Sinne des Arbeitsauftrages zu schreiben.
Ferner soll sich jeder noch einmal Ihre Anmerkungen zur letzten Zwischenbilanz
ansehen.
Das
war's
i.
A. Sandra
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Hier
unser Arbeitsergebnis vom 29.05.2000 in Stichpunkten
-
Bildauswahl abgeschlossen: Binnendifferenzierung durch Bilder mit unterschiedlichem
Informationsgehalt und unterschiedlichem Inhalt
insg.
7 Bilder, davon zwei Gemälde mit zwei Personen (Dialoge oder auch
innerer Monolog möglich), ein teils konkretes, teils abstraktes Gemälde
mit sehr vielen Leerstellen, ein Gemälde, auf dem es viel zu entdecken
gibt und bei dem sehr viel einfach beschrieben werden könnte ("Jungbrunnen",
zwei Fotos (Foto "Mond" und Foto "Delfine"), bei denen die Kinder sehr
viel eigene Fantasien einbringen können um die Bildaussage zu konkretisieren
und Bild "Kleiner Eisbär auf Eisscholle" (Zeichnung), bei dem Ähnliches
gilt wie bei den beiden vorigen
-
jede/r
schreibt für sich
-
jedes
Kind mit eigenen Ideen, Fantasien schreibt
-
Auseinandersetzung
mit den Texten in der Kleingruppe
-
alle
Textsorten sollten erlaubt sein (z.B. auch Gedichte)
-
keine
Struktur vorgeben, denn die entwickelt jedes Kind selbst beim Schreiben
-
einheitliche
Aufgabenstellung zu allen Bildern:
"Das Bild erzählt dir in seiner Sprache eine Geschichte. Versenke
dich in das Bild und lausche. Wenn du die Geschichte hörst, schreibe
sie auf." (nach Karin Babbe)
(Wir
erarbeiten zum nächsten Mal zu jedem Bild Hilfestellungen, die -
in Anlehnung an Karin Babbe - Konkretisierungen darstellen, die bei uns
beim Betrachten der Bilder ausgelöst wurden
Ein
Beispiel zum Bild "Paar am Fenster":
"Kannst du beim Horchen nicht alles genau verstehen, so nimm dir eine
Hilfe:
Du kannst das Gespräch des Paars am Fenster nicht verstehen. Hier
findest du mögliche Gesprächsfetzen. Wähle dir einen davon
aus und benutze ihn als Sprungbrettt in deine Geschichte:
(in Sprechblasen)
- "Warum hast du mich herbestellt, Liebling? Möchtest du mir den
Anfang deiner Erzählung vorlesen, damit ich dir meine Ideen dazu
sagen kann?"
- "Bist du bereit zum Aufbruch? Die Kutsche wartet schon. Heute abend
sind wir zu einem Diner bei Monsieur Rocher eingeladen. Wir sollten ihn
nicht warten lassen."
- "Lass mir noch ein wenig Zeit. Ich muss mir das noch einmal gut überlegen,
Liebste."
Hilfestellung
zu einem anderen Bild:
- Notiere dir 5 Begriffe, 1 Farbe und 1 Kleidungsstück, die in deiner
Geschichte vorkommen sollen.
Hilfestellung
zu einem weiteren Bild:
-Verwende in deiner Geschichte abstrakte Begriffe wie Freiheit, Zeit ...
(nicht zu schwierig für Viertklässer?, sollte man nicht die
Begriffe vorher einführen/ erklären?)
-
Die
Hilfestellungen liegen sortiert nach den Bildern auf einem extra Tisch.
Wir weisen erst die Kinder, die nicht weiterkommen auf die Hilfestellungen
hin, damit sie nicht gleich die Hilfestellung nehmen und dadurch zu
sehr eingeengt werden.
-
Jede
von uns hat zu einem Bild einen Text nach der Aufgabenstellung geschrieben.
-
Möglicher
Tipp für alle Kinder vorweg: Sie können die Ideen, die ihnen
beim Betrachten des Bildes kommen, vor dem Schreiben schriftlich fixieren.
(Art Cluster)
-
Allen
Kindern stehen Wörterkisten mit Synonymen (Bewegungsverben, schöne
Adjektive etc. zur Verfügung)
beim
Redigieren
-
Redigieren/
Überarbeiten nach Besprechen der Texte in 4er-Gruppen (Methoden:
Zeitlupe, Schreibkonferenz nach Spitta, Kinder umkreisen Textstellen
auf Kopie, die auf ein DIN A1-Blatt geklebt wurde, und ergänzen
bzw. schreiben Verbesserungsvorschlag dazu)
-
Müsste
zu Beginn nicht etwas stehen, das die Kinder besonders mitreißt?
nein, Kinder sind schon durch die Bilder motiviert und sind auch auf
die anderen Texte am Ende neugierig (Produkt Buch und/ oder Ausstellung
vorher ankündigen)
-
Ziel
in den Blick nehmen (für die Motivation wichtig), Schreiben für
sich und für andere (Präsentation)
-
dennoch
ist Prozess wichtiger als das Produkt
-
bei
der Präsentation sollte das Kind vorstellen können, warum
es das Bild ausgesucht hat
-
wenn
ein Kind gar nicht zu einem Bild schreiben kann (auch nicht mit Hilfestellungen):
mit einem anderen Kind zusammensetzen, das schon geschrieben hat (Kinder
helfen sich oft gegenseitig besser als der Lehrer dem Kind helfen
kann)
-
sich
des generellen Problems beim Schreiben zu Bildern (vgl. Kaspar H.Spinner)
bewusst sein:
-
Bilder
sind statisch
-
Sprache
ordnet in ein zeitliches Nacheinander
-
Kinder,
die evtl. keine Fantasie in dem Moment aufbringen: zuerst Bild beschreiben
lassen (evtl. entwickelt sich daraus eine Geschichte, eigene Deutung
ist auf jeden Fall mit enthalten)
-
gemeinsamer
Einstieg:
-
Bilder
sind aufgehängt
-
alle
Kinder sehen sich alle Bilder an
-
im
Halbkreis vor den Bildern sitzend oder stehend schildern die Kinder
erste spontane Eindrücke
-
sich
gegenseitig anregen, motivieren
-
Konkretisierung
der Ziele (z.B. Sensibilisierung der Wahrnehmung und Differenzierung
des sprachlichen Ausdrucks) u.a. folgt beim nächsten Treffen.
Viele
Grüße, bis nächste Woche
i.
A. Christina
Feedback
gin an Sandra + Christina per Mail
Hinweis auf
folgende Online-Materialien:
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05.06.2000
Hallo
Frau Wilde,
Hier
nochmal die Fragen, die uns im Plenum zu unserer Planung gestellt wurden:
-
Sollen
die Bilder der Schreibanlass sein?
-
Welche
Art von Bildern?
-
Selbsterstellte
oder vorgegebene Bilder?
-
Fortsetzungsgeschichten
oder Beschreibungen?
-
Können
die Schüler eigene Bilder malen,die dann verschriftlicht werden?
-
Dialogisches
Schreiben?
-
Gibt
es besondere Textformen bei dieser Schreibart?
-
Welche
Vorgaben bekommen die Schüler?
-
Altersstufe?
Ich
denke,wir haben die Fragen schon alle in unser letzten vorläufigen
Seminarplanung beantwortet. Sie haben uns lediglich nur darin bestärkt,
daß wir uns mit den wichtigsten Fragen auseinandergesetzt haben.
Viele
Grüße
Christiane
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21.06.00
/ Sandra Wopker
wir
haben beschlossen die Formulierung einige Planungsschritte untereinander
aufzuteilen. Dabei orientieren wir uns anhand des von Ihnen veröffentlichen
Stundenentwurfes von Carsten Nix "Planen eines Textes zu einem Bild von
Michael Sowa".
Hier
ist meine Arbeit:
Planungszusammenhang
Thema der Unterrichtseinheit:
Verfassen
von Texten zu Bildern, die aus einem Angebot von sieben von den Kindern
auszuwählen sind.
Thematische Gliederung:
1.
Stunde: Schreibmotivationen werden geweckt, indem im Stuhlkreis Ideen
und Kommentare frei geäußert werden; Schreiben von Entwürfen
Schreibhilfen,
Kriterien an die Texte?
Wenn Sie
hier nichts "dazugeben", strukturieren, orientieren etc., dann werden
die Kinder ihre individuellen Kompetenzen abrufen (aus anderem Unterricht,
aus außerschulischen Bezügen) - wollen Sie das? Oder wollen
Sie, dass die Kinder ihre Schreibkompetenz fundieren, erweitern? Was bieten
Sie als Lehrerin dazu an?
2.
Stunde: Texte weiter schreiben und am Ende der Stunde erste Bildungen
von Partnerarbeit zum gegenseitigen Vorlesen und Besprechen der Texte
...welche
Kriterien für die Besprechung existieren? Stellen Sie sich vor, die
Kinder besprechen die Texte - worauf werden sie zu sprechen kommen? Worauf
sollten sie Ihren Vorstellungen entsprechend denn zu sprechen kommen?
Was setzen Sie hier voraus?
hier gilt
die Anmerkung von oben gleichfalls
3.
Stunde: Es werden die Texte zu zweit überarbeitet.
...unter
welchen Blickrichtungen (Kriterien)?
4.
Stunde: Präsentation der Geschichten durch Vorlesen und Aushang im
Klassenraum oder Flur
...wichtig!
(vorher besprechen
)
Einordnung der Stunde
in die Unterrichtseinheit
Die
Unterrichtseinheit beginnt mit der Vorstellung der Bilder. Diese werden
gemeinsam durch spontane Äußerungen kommentiert, damit auch
Unentschlossenen die Wahl erleichtert wird. Die Kinder regen sich gegenseitig
an. Dann entscheidet jeder für sich für eines der Bilder, zu
dem er eine Geschichte verfasst. Von den Bildern existieren mehrere Duplikate,
so dass sich die Kinder zurückziehen können, aber auch in einer
Gruppe mit dem Bild in der Mitte schreiben können. Die zweite Stunde
wird für das Schreiben genutzt, an deren Ende sich die Kinder, die
zuerst fertig sind, in Partnerarbeit ihre Entwürfe gegenseitig vorlesen
und kommentieren können. Die dritte Stunde steht im Zeichen des Überarbeitens.
Die Kinder sind nun alle in Partnerarbeit organisiert, zur Überarbeitung
werden Anregungen geboten (noch genauer abzusprechen!). In der letzten
Stunde sollen die Kinder ihre Texte präsentieren und sie an geeigneter
Stelle im Flur oder Klassenraum aufhängen.
Bezug zum Rahmenplan
Im
allgemeinen Teil des vorläufigen Rahmenplanes für Unterricht
und Erziehung in der Berliner Schule des Faches Deutsch wird das Verfassen
von Texten als das Aufgreifen, Erhalten und Fördern des kindlichen
Mitteilungsbedürfnisses verstanden. Dabei soll der Lernweg vom spontanen
zum planvollen Schreiben führen. Die Schüler/Innen sollen lernen
Texte zu planen, aufzuschreiben und zu überarbeiten.
...wie fördern
Sie dieses Lernen?
Im
Plan der Klasse 5 sollen sie Schüler/Innen erlebnishafte und unterhaltsame
Texte unter Beachtung sprachlicher Mittel gestalten. Als mögliche
Schreibform wird auch die Fantasiegeschichte erwähnt. Dabei sollen
auch Elemente zum Spannungsaufbau und -steigerung sowie der Einsatz angemessener
sprachlicher Mittel Berücksichtigung finden.
So,
das wäre es erst einmal von mir.
Tschüssi,
Sandra
Wopker
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10.07.2000
Planung
einer Unterrichtssequenz von 3 Unterrichtsstunden: Kreatives Schreiben
zu Bildern
Inhalt
Planungszusammenhang
Unterrichtsziele
Sachdarstellung
Unterrichtsvoraussetzungen
Didaktisch-methodischer
Begründungszusammenhang
Verlaufsplanung
Literaturverzeichnis
Unterrichtsvoraussetzungen
Bei
der zu unterrichtenden Gruppe handelt es sich um einen WUV-Kurs der Paul-Eipper
Grundschule in Berlin Wilmersdorf. Die Schüler kommen aus den 5.
Und 6. Klassen.
Nicht
alle Schüler haben diesen Kurs "Kreatives Schreiben" freiwillig gewählt,
was sich oft als schwierig erweist. Es sind 15 Schüler in dem Kurs.
Die
Schüler haben keine Vorkenntnisse im Schreiben zu Bildern und auch
Schreibkonferenzen wurden im Klassenunterricht evtl. noch nicht behandelt.
Es wurde bisher in Partnerarbeit überarbeitet.
Ziele
Intentionen
der Unterrichtseinheit
-
Schüler/innen
entwickeln zu verschiedenen Bildern Geschichten bzw. andere Textsorten
-
durch
das Schreiben zu Bildern sollen die Schüler/innen Interesse an
Bildern entwickeln
-
sie
sollen üben, die Bilder genau zu betrachten
-
ihre
Phantasie und Kreativität soll zum Ausdruck gebracht werden
-
sie
lernen bzw. erweitern ihre schon vorhandenen Fähigkeiten, Bilder
zu betrachten, sich Gedanken zu machen und ihre eigene Phantasie und
Kreativität einzusetzen und zu fördern
-
Die
Schüler/innen lernen ihre eigenen Gefühle auszudrücken
-
Durch
das gezielte Betrachten des Bildes wird die Beobachtungsgabe der Schüler/innen
geschult
-
Die
Schüler/innen verfeinern ihre sprachlichen Mittel
Stundenziel
Teillernziele
-
die
Schüler/innen nehmen als Hörer/innen Stellung zu den Ergebnissen
der Mitschüler
-
sie
werden durch gezieltes Betrachten der Bilder motiviert
-
die
Schüler/innen entwickeln spontane Erzählideen , indem sie
erste Eindrücke der Klasse oder dem Sitznachbarn mitteilen
-
die
Schüler/innen sollen lernen, ihre Texte zu entwickeln und zu
überarbeiten ( in Partnerarbeit oder in Form von Schreibkonferenzen)
6. Verlaufsplanung (Planung
der 3 Unterrichtsstunden)
1. Stunde
1. Phase:
Einführung ca. 15 Minuten
-
Begrüßung
-
Schüler/innen
setzen sich im Halbkreis vor die Bilder ,die an der Tafel aufgehängt
sind
-
Schüler/innen
betrachten die Bilder
-
der
Lehrer gibt die Arbeitsaufträge bekannt (alleine schreiben, zu
zweit überarbeiten),er nennt konkrete Arbeitshinweise und nennt
den zeitlichen Rahmen und zur Verfügung stehende Hilfsmaßnahmen
-
Schüler/innen
nennen spontane Eindrücke
Aktionsform,
Sozialform, Medien
2. Phase:
Erarbeitung/ Textplanung ca. 30 Minuten
-
Schüler/innen
betrachten die Bilder genauer und entscheiden sich für ein Bild
ihrer Wahl
-
der
Lehrer teilt Fotokopien der Bilder aus
-
Schüler/innen
greifen eventuell auf die angebotenen Hilfsmaßnahmen zurück
-
Schüler/innen
fangen an , ihre eigenen Texte zu schreiben
Aktionsform,
Sozialform, Medien
-
Einzelarbeit,
Stillarbeit
-
Farbkopien
der Bilder, Tafel mit Bildern
2. Stunde
3. Phase:
Überarbeitungsphase ca. 45 Minuten
-
Begrüßung
-
der
Lehrer läßt 2-3 Textentwürfe vor der Klasse vortragen
(freiwillige Präsentation)
-
Schüler/innen
sollen genau zuhören und später Kommentare abgeben, die
als hilfreiche Tips für die Weiterarbeit und Überarbeitung
dienen sollen
-
danach
stellen sich die Schüler/innen in Partnerarbeit die Texte vor
-
Schüler/innen
überarbeiten zu zweit ihre Texte und schreiben ihre Entwürfe
in Reinschrift (notfalls auch als Hausaufgabe)
Aktionsformen,
Sozialform, Medien
-
Unterrichtsgespräch,
Schülervorträge, Partnerarbeit
-
Tafel
mit Bildern, Farbkopien der Bilder, erste Textentwürfe
3.
Stunde
4. Phase:
Präsentationsphase ca. 45 Minuten
-
der
Lehrer und die Schüler/innen stellen die Schülertexte im
Klassenraum aus( heften die Bilder an die Wände und kleben die
Texte unter das passende Bild)
-
Schüler/innen
lesen gegenseitig ihre Texte
-
Schüler/innen
schreiben ihre Ideen, Tips, Kritik zu je 4-5 Texten, der Lehrer tut
dies auch (eventuell zu allen Texten)
-
danach
werden die Kommentare zu den Bildern im Stuhlkreis vorgetragen und
besprochen
zurück
nach oben
Ergebnis
22.07.2000
Wanda Schweizer, Sandra Wopker,
Christina Falk, Christiane Scholz
Planung einer Unterrichtssequenz
von 3 Unterrichtsstunden Kreatives Schreiben zu Bildern
Planungszusammenhang
Unterrichtsziele
Sachdarstellung
Unterrichtsvoraussetzungen
Didaktisch-methodischer Begründungszusammenhang
Verlaufsplanung
Literaturverzeichnis
Planungszusammenhang
Thema der Unterrichtseinheit
Verfassen von Texten zu Bildern,
die aus einem Angebot von sieben von den Kindern auszuwählen sind.
Thematische Gliederung
1.
Stunde: Schreibmotivationen werden geweckt, indem im Stuhlkreis Ideen
und Kommentare frei geäußert werden; Schreiben von Entwürfen
2.
Stunde: Textentwürfe werden vorgelesen, danach beginnt die Überarbeitungsphase
zu zweit
3.
Stunde: Präsentation der Geschichten durch Vorlesen und Aushang im
Klassenraum oder Flur
Einordnung der Stunde in die
Unterrichtseinheit
Die Unterrichtseinheit beginnt
mit der Vorstellung der Bilder. Diese werden gemeinsam durch spontane
Äußerungen kommentiert, damit auch Unentschlossenen die Wahl
erleichtert wird. Die Kinder regen sich gegenseitig an. Dann entscheidet
jeder für sich für eines der Bilder, zu dem er eine Geschichte
verfasst. Von den Bildern existieren mehrere Duplikate, so dass sich die
Kinder zurückziehen können, aber auch in einer Gruppe mit dem
Bild in der Mitte schreiben können. In der zweiten Stunde werden
Textentwürfe vorgelesen. Es schließt sich die Überarbeitung
in Partnerarbeit an. In der letzten Stunde sollen die Kinder ihre Texte
präsentieren und sie an geeigneter Stelle im Flur oder Klassenraum
aufhängen.
Bezug zum Rahmenplan
Im
allgemeinen Teil des vorläufigen Rahmenplanes für Unterricht
und Erziehung in der Berliner Schule des Faches Deutsch wird das Verfassen
von Texten als das Aufgreifen, Erhalten und Fördern des kindlichen
Mitteilungsbedürfnisses verstanden. Dabei soll der
Lernweg
vom spontanen zum planvollen Schreiben führen. Die Schüler/Innen
sollen lernen Texte zu planen, aufzuschreiben und zu überarbeiten.
Im Plan der Klasse 5 sollen
sie Schüler/Innen erlebnishafte und unterhaltsame Texte unter Beachtung
sprachlicher Mittel gestalten. Als mögliche Schreibform wird auch
die Fantasiegeschichte erwähnt. Dabei sollen auch Elemente zum Spannungsaufbau
und -steigerung sowie der Einsatz angemessener sprachlicher Mittel Berücksichtigung
finden.
Unterrichtsziele
Intentionen
der Unterrichtseinheit
-
Schüler/innen
entwickeln zu verschiedenen Bildern Geschichten bzw. andere Textsorten
-
durch
das Schreiben zu Bildern sollen die Schüler/innen Interesse an
Bildern entwickeln
-
sie
sollen üben, die Bilder genau zu betrachten
-
ihre
Phantasie und Kreativität soll zum Ausdruck gebracht werden
-
sie
lernen bzw. erweitern ihre schon vorhandenen Fähigkeiten Bilder
zu betrachten, sich Gedanken zu machen und ihre eigene Phantasie und
Kreativität einzusetzen und zu fördern
-
die
Schüler/innen lernen ihre eigenen Gefühle auszudrücken
-
durch
das gezielte Betrachten des Bildes wird die Beobachtungsgabe der Schüler/innen
geschult
-
Die
Schüler/innen verfeinern ihre sprachlichen Mittel
Stundenziel
Teillernziele:
-
die
Schüler/innen nehmen als Hörer/innen Stellung zu den Ergebnissen
der Mitschüler/innen
-
sie
werden durch gezieltes Betrachten der Bilder motiviert
-
die
Schüler/innen entwickeln spontane Erzählideen, indem sie
erste Eindrücke der Klasse oder dem Sitznachbarn/der Sitznachbarin
mitteilen
-
die
Schüler/innen sollen lernen ihre Texte zu entwickeln und zu überarbeiten
(in Partnerarbeit oder in Form von Schreibkonferenzen)
Sachdarstellung
Bilder als Schreibanlässe (Kreatives
Schreiben)
Bildliche
Darstellungen wecken in jedem von uns Gefühle, Empfindungen und auch
Erinnerungen. Es gibt allerdings auch Bilder, die uns "nichts" sagen.
Wir können nichts Interessantes, nichts mit dem wir uns eventuell
identifizieren können, finden. Um diesen letzteren Fall zu umgehen
ist die Vorstellung mehrerer Bilder für die Schüler/innen erstrebenswert.
Gefühle
und Empfindungen Bildern gegenüber können unbewusst, aber auch
bewusst stattfinden.
Nach
Freud kann durch die Integration des Verdrängten in das bewusste
Selbst das Phantasieren eine heilende Wirkung haben (aus: K. Spinner:
Kreatives Schreiben, S.18).
Und
weiter sagt K. Spinner, dass die Hauptaufgabe des Kreativen Schreibens
die Aktivierung latenter, psychischer Inhalte sei, die in Vorstellungsbilder
verwandelt und somit als Teile des eigenen Selbst erfasst werden können.
Bei
der Bearbeitung von Bildern geht es auch darum die Beobachtungsgabe der
jungen Menschen auszubilden (aus: O. Ludwig/K. Spinner: Schreiben zu Bildern,
S.12), wobei es wichtig ist, zu betonen, dass jede Bildbeschreibung zugleich
Interpretation ist. Somit kann die an die Schüler/innen gestellte
Aufgabe nicht eine "bloße Beschreibung" verlangen, die mit einer
richtigen Lösung Kriterien für richtige und falsche Aufgabenbewältigung
festlegt.
Jede
Bildbeschreibung stellt eine hohe Herausforderung an das Sprachvermögen
der Kinder (s.o., S. 13), Gefühle in Worte zu fassen ist eine Aufgabe,
die nicht nur Schülern/innen - egal welcher Klassenstufe - schwer
fällt. Um den Schülern bedingt durch diese Schwierigkeiten des
eigenen Ausdrucks dann aber nicht den Spaß am Beschreiben eines
Bildes zu nehmen muss die Aufgabe so weit wie möglich gefasst sein.
Sie darf nicht zu einschränkend für die Schüler sein.
Unser
angestrebtes Ziel ist es demnach, unter anderem, die Schüler mit
der Bearbeitung der Bilder zu einer Öffnung ihrer selbst und vor
allem sich selbst gegenüber zu führen.
Interpretationen
und Beschreibungen von Bildern können viel Unbewusstes offenbaren
und somit auch zu Hilfestellungen der Bewältigung eigener Probleme
werden.
Wir
wollen folgende Bildkategorien für die Schüler zur Wahl stellen:
1.
Kunstbilder/Gemälde aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen
Thematiken (Lucas Cranach d.Ä., Max Ernst;...)
2.
Fotos mit verschiedenen Darstellungen (Delfine, der Mond im All)
3.
ein computertechnisch hergestelltes Bild (Eisbär aus der Coca-Cola
Kampagne)
Beschreibungen der einzelnen
Bilder
1. Kunstbilder/Gemälde
a) Max Ernst (1891 - 1976), Frühling
1918 - 1919 entstanden
Im Zentrum des Bildes sieht
man einen Baum, der in mondbeschienener Nacht umringt ist von brennenden
Häusern. Der Feuerherd scheint eher auf der rechten Seite des Bildes
zu sein. Auf der linken Seite hat das Feuer entweder bereits gewütet
oder aber es wird sich noch dorthin ausbreiten. Bei längerem Betrachten
des Bildes können viele Details ausgemacht werden, wie ein springendes
Pferdchen, ein rauschender Fluss, eine um Hilfe ringende Frau und andere
Kleinigkeiten.
Durch die vielen Details
eignet sich dieses Bild gut für eine Beschreibung oder auch als Grundlage
für das Schreiben einer Geschichte. Auch das Rot des Bildes kann
durchaus mehrfach gedeutet werden. Auch könnte man versuchen auf
den Titel des Bildes einzugehen.
Hilfestellungen
Wird
es die Frau aus dem Fenster schaffen? Warum ist sie allein in der Wohnung?
Warum
heißt das Bild "Frühling"? Kannst Du etwas Frühlingshaftes
finden?
b) Lucas Cranach d. Ä. (1472 -
1553), der Jungbrunnen 1546 entstanden
Das
Bild stellt den sogenannten Jungbrunnen dar, in dem man einmal eingetaucht
seine ursprüngliche Jugend wieder erhält. Von der linken Seite
aus werden alte Menschen auf Karren, Tragen und auch zu Fuß herangeschafft,
sie werden dann entkleidet um anschließend in das jugenderweckende
Wasser zu steigen. In der Mitte des Beckens steht ein hoher Brunnen, aus
dem das erfrischende Wasser von oben herab sprenkelt. Das Bild ist symmetrisch
aufgebaut. Eine senkrecht gezogene Linie vom oberen zum unteren Bildrand
teilt das Bild in das Alte und das Junge.
Das
Becken des Jungbrunnens liegt zentral, genau in der Mitte des Gemäldes.
Auch auf die Landschaft könnte noch eingegangen werden. Auf der linken
Seite stehen hohe, felsige Berge auf dessen Gipfeln Häuser und Bäume
wachsen. Auf der rechten Seite ist eine flache Landschaft mit einem schloßähnlichen
Gebäude zu sehen.
Auf
der rechten Seite des Bildes steigen die wieder junggewordenen Menschen
aus dem Becken, kleiden sich in einem Zelt an und nehmen anschließend
ein Mahl an einer gedeckten Tafel im Hintergrund ein. Paare finden sich
und es scheint ein lebensfrohes Leben zu sein.
Hilfestellungen
Von
der linken Seite kommen alte, kranke, faltige Menschen.
Auf
Tragen, in Schubkarren, auf Pferden, zu Fuß.
Sie
werden gestützt, getragen und transportiert.
Dann
entkleidet, ausgezogen, gehen sie in das Becken.
Sie
sitzen oder stehen unter dem Wasser, das aus dem Brunnen sprenkelt.
Sie
bekommen straffe junge Haut.
Sie
setzen sich an den gedeckte Tisch und nehmen ein Mahl ein.
Zur
Landschaft: weiße Felsen mit Häusern und ein Schloss.
c) Camille Pissaro (1830 - 1903), die
Straße von Versailles nach Louveciennes
Zwei Frauen unterhalten sich
über die Gartenzäune miteinander. Auf der Seite der einen Frau
steht ein kleines Mädchen, das dem Betrachter des Bildes zugewandt
ist. Die " Straße von Versailles nach Louveciennes" ist ein Schotterweg,
auf dem ein Paar mit einem Mädchen entlang läuft. Er ist von
Häusern und Bäumen gezäumt. Am Horizont sieht man die Weite
einer Landschaft.
Hilfestellungen
Worüber
unterhalten sich die beiden Frauen? Reden sie vielleicht über die
Personen auf der Straße?
Warum
sind nur so wenige Personen zu sehen? Liegt es an der Tageszeit oder am
Wochentag?
d) Friedrich Georg Kersting (1785 -
1847), Paar am Fenster
Eine in ein weißes
Kleid gekleidete Frau steht mit einem kleinen Korb am Arm und einem Hut
der damaligen Zeit am Fenster. Sie ist einem vornehm gekleideten Mann
zugewandt, der ihrem Blick entweichend aus dem Fenster schaut. Das Fenster,
das von einem weißen Vorhang umspielt wird, ist halboffen und liegt
im Zentrum des Bildes. Rechts vom Fenster steht ein Tisch, auf dem man
Tintenfässer und Federn zum Schreiben sehen kann. Desweiteren spiegelt
sich im an der Wand darüber befindenen Spiegel das Inventar des Raumes
wider. Dort gibt es eine Harfe und eine Art Cannapee, der Raum scheint
eher kahl eingerichtet zu sein.
Hilfestellungen
Du
kannst das Gespräch des Paares am Fenster nicht verstehen? Hier findest
du mögliche Gesprächsfetzen. Wähle dir einen davon aus
und benutze ihn als Sprungbett in deine Geschichte.
"Warum
hast du mich herbestellt Liebling? Möchtest du mir den Anfang deiner
Erzählung vorlesen, damit ich Dir meine Ideen dazu äußern
kann?"
"Laß
mir noch ein wenig Zeit. Ich muß mir das noch einmal gut überlegen,
Liebste."
"Bist
du bereit zum Aufbruch? Die Kutsche wartet schon. Heute Abend sind wir
zu einem Diner bei Monsieur Rocher eingeladen. Wir sollten ihn nicht warten
lassen."
2. Fotos
a) Der Delfin
Das Bild nennt sich "Große
Tümmler" und stellt acht Delfine im Wasser dar, die sämtlich
mit offenen Mündern zu lachen scheinen. Dabei schauen sie alle in
ein- und dieselbe Richtung an den Betrachtern vorbei, denen es freisteht
ihre Fantasie einzusetzen.
Hilfestellungen
Delfine
mögen Menschen.
Sie
begleiten oft Boote und Schiffe, indem sie nebenher schwimmen.
Kannst
du dir einen Delfin als Freund vorstellen?
Was
könnten die Delfine
vorhaben?
b) Mond im All
Das Foto mit dem Titel "Vollmond"
zeigt auf einer Hälfte des Bildes einen gelblich leuchtenden Vollmond.
Der Hintergrund besteht aus einem nachtschwarzen Himmel (Weltall) mit
vielen Sternen.
Hilfestellungen
Hast
du schon davon gehört, dass man in ein paar Jahrzehnten Urlaub auf
dem Mond machen kann?
Was
könnte man dort wohl erleben?
Auf
dem Mond gibt es keine Schwerkraft!
Gibt
es den Mann auf dem Mond? Wie könnte er sein?
3. ein computertechnisch hergestelltes
Bild
Der Eisbär
Auf dem Bild sieht man einen
kleinen jungen Eisbären, der einsam auf einer großen Eisscholle
sitzt. Fast könnte man meinen, dass es sich bei diesem Bild nur um
einen Ausschnitt handelt.
Hilfestellungen
Warum
ist der kleine Eisbär allein auf einer großen Eisscholle?
Was
könnte vorher passiert sein?
Meinst
du, er befindet sich auf einer weiten langen Reise?
Wo
könnte diese Reise wohl hingehen?
Unterrichtsvoraussetzungen
Bei der zu unterrichtenden
Gruppe handelt es sich um einen WUF-Kurs der Paul-Eipper Grundschule in
Berlin-Wilmersdorf. Die Schüler/innen kommen aus den 5. und 6. Klassen.
Nicht alle der 15 Schüler/innen haben diesen Kurs "Kreatives Schreiben"
als ersten Wunsch gewählt, was sich oft als schwierig erweist.
Die Schüler/innen haben
kaum Vorkenntnisse im Schreiben zu Bildern und auch Schreibkonferenzen
wurden noch nicht behandelt. Es wurde bisher in Partnerarbeit überarbeitet.
Didaktisch-methodischer
Begründungszusammenhang
Begründung
von Inhaltsakzentuierung und Zielsetzung
-
ein
Bild bietet den Schülern inhaltliche Anregungen, in Bezug auf
Thema und Textform jedoch vielfältige Möglichkeiten für
individuelle Ausgestaltung
-
die
Variationsbreite und Individualität der Texte (allein aufgrund
mehrerer unterschiedlicher Bilder, zu denen geschrieben werden kann)
hat ein gesteigertes Hör- und Leseinteresse bei den Mitschülern/innen
zur Folge
-
"Bilder
wecken Vorstellungen, Erinnerungen, Assoziationen, lassen unserer
Imaginationsfähigkeit freien Lauf, weil sie keine sprachlich
ausformulieten Gedankenbahnen vorgeben. Die Imaginationen aber verlangen
ihrerseits einen sprachlichen Ausdruck, bei dessen Suche dann wieder
neue Assoziationen ausgelöst werden. Gerade in dem Unterschied
der beiden Medien liegt also eine Chance für das Schreiben. Mit
Sprache können Lücken, die das Bild erkennen läßt,
gefüllt, Deutungsspielräume aufgeschlossen, Empfindungen
und Assoziationen gebracht werden. Ein Bild bietet dem Schreibenden
Anregung und Halt, doch keine Formulierungen. Es läßt ihm
die Freiheit, die Sprache zu finden." (Otto Ludwig und Kaspar H. Spinner:
Schreiben zu Bildern. In: Praxis Deutsch 1992. H. 113. S. 11-16.)
-
im
Mittelpunkt der drei Unterrichtsstunden stehen das Planen, Schreiben
und Überarbeiten von Texten zu einem selbst gewählten Bild
- dazu müssen den Schülern unterschiedliche Arrangements
angeboten werden
-
es
müssen entsprechende Hilfestellungen angeboten werden
-
die
Betrachtung des Bildes ist Ausgangspunkt, Schreibanlass, Gegenstand
und Motivation
Begründung der methodischen Grundsatzentscheidungen:
Präsentation
der Texte: Vorlesen von 2 bis 3 Schülertexten, Ausstellung der Texte
im Klassenraum in der 4. Stunde
Einstiegsphase
-
Schüler/innen
sammeln sich im Doppelhalbkreis vor den Bildern an der Tafel/Wand
-
sie
äußern erste Assoziationen zu den Bildern
-
es
wird bekannt gegeben: Arbeitsauftrag, Sozialform (alleine schreiben,
zu zweit überarbeiten), konkrete Arbeitshinweise, Hinweis auf
zeitlichen Rahmen und zur Verfügung stehende Hilfsmaßnahmen
Phase
der Textplanung und des Schreibens
-
umfassende
Bildbetrachtung und -wahrnehmung
-
Fotokopien
der Bilder zur Verfügung stellen
-
Schüler,
die schon fertig sind, beginnen mit dem Entwurf des Textes
-
bei
Problemen des Planens und Entwerfens können die Schüler
die Hilfestellungen in Anspruch nehmen, z. B. Geschichtenanfänge
- Selbstständigkeit, selbstbestimmtes Lernen
Überarbeitungsphase
-
Präsentation
von 2 bis 3 Textentwürfen vor der Klasse (freiwillige Präsentation)
- Kommentare der Mitschüler/innen als hilfreiche Tipps für
die Weiterarbeit und Überarbeitung
-
Schüler/innen
stellen sich in Partnerarbeit ihre Textentwürfe vor
-
Schüler/innen
überarbeiten zu zweit ihre Texte (Textüberarbeitungstechniken
bereitstellen)
Präsentationsphase
Verlaufsplanung (Planung
der 3 Unterrichtsstunden)
1. Stunde
1. Phase:
Einführung ca. 15 Minuten
-
Begrüßung
-
Schüler/innen
setzen sich im Halbkreis vor die Bilder, die an der Tafel aufgehängt
sind
-
Schüler/innen
betrachten die Bilder
-
die
Lehrerin gibt die Arbeitsaufträge bekannt (alleine schreiben,
zu zweit überarbeiten), er nennt konkrete Arbeitshinweise und
nennt den zeitlichen Rahmen und zur Verfügung stehende Hilfsmaßnahmen
-
Schüler/innen
nennen spontane Eindrücke
Aktionsform, Sozialform, Medien
2.Phase:
Erarbeitung/Textplanung ca. 30 Minuten
-
Schüler/innen
betrachten die Bilder genauer und entscheiden sich für ein Bild
ihrer Wahl
-
die
Lehrerin teilt Fotokopien der Bilder aus
-
Schüler/innen
greifen eventuell auf die angebotenen Hilfsmaßnahmen zurück
-
Schüler/innen
fangen an ihre eigenen Texte zu schreiben
Aktionsform,
Sozialform, Medien
-
Einzelarbeit,
Stillarbeit
-
Farbkopien
der Bilder, Tafel mit Bildern
2. Stunde
3. Phase:
Überarbeitungsphase ca. 45 Minuten
-
Begrüßung
-
die
Lehrerin lässt 2-3 Textentwürfe vor der Klasse vortragen
(freiwillige Präsentation)
-
Schüler/innen
sollen genau zuhören und später Kommentare abgeben, die
als hilfreiche Tipps für die Weiterarbeit und Überarbeitung
dienen sollen
-
danach
stellen sich die Schüler/innen in Partnerarbeit die Texte vor
-
Schüler/innen
überarbeiten zu zweit ihre Texte und schreiben ihre Entwürfe
in Reinschrift (notfalls auch als Hausaufgabe)
Aktionsformen,
Sozialform, Medien
-
Unterrichtsgespräch,
Schülervorträge, Partnerarbeit
-
Tafel
mit Bildern, Farbkopien der Bilder, erste Textentwürfe
3. Stunde
4. Phase:
Präsentationsphase ca. 45 Minuten
-
die
Lehrerin und die Schüler/innen stellen die Schülertexte
im Klassenraum aus (heften die Bilder an die Wände und kleben
die Texte unter das passende Bild)
-
Schüler/innen
lesen gegenseitig ihre Texte
-
Schüler/innen schreiben ihre Ideen, Kommentare und Kritik zu
dem hinter ihnen liegenden Arbeitsauftrag
-
danach
werden die Kommentare zu den Bildern im Stuhlkreis vorgetragen und
besprochen
Literaturverzeichnis
Böttcher,
Ingrid/Wagner, Monika: Kreative Texte bearbeiten. In: Praxis Deutsch,
Heft Nr.119,1993
Ludwig,
Otto/Spinner, Kaspar H.: Schreiben zu Bildern. In: Praxis Deutsch, Heft
Nr. 113/1992
Nix,
Carsten: Entwurf einer Unterrichtsstunde im vorfachlichen Unterricht/
Lernbereich Deutsch zum Thema "Planen eines Textes zu einem Bild von Michael
Sowa ("Zugschweine sammeln sich", 1990)"
Senatsverwaltung
für Schule, Jugend und Sport: Vorläufiger Rahmenplan für
Unterricht und Erziehung in der Berliner Schule. Grundschule Klasse 1
bis 6. Deutsch. Berlin 1987
Spinner,
Kaspar H.: Kreatives Schreiben. In: Praxis Deutsch, S. 17 - 23
Wilde,
Dagmar: Leitfragen
für die Unterrichtsplanung Seminarpapier zum Seminar: Planung
von Unterrichtssequenzen zum Texte verfassen in der Grundschule, FU-Berlin,
SS 200
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Reflexionen
zum Unterrichtsversuch am 17.07.2000
Sandra
Wopker 22.07.2000
Noch ein paar Anmerkungen
zu dem gestrigen Verlauf unserer Versuchsstunde
Am
Anfang war ich überrascht, mit welchem Eifer unser Thema aufgenommen
wurde. Die Kinder zeigten echtes Interesse an den Bildern und akzeptierten
uns. Die spontane Änderung, dass die Kinder zu zweit schreiben dürfen
und am Computer schreiben, fand ich auch sehr gut. Da hatte ich aber das
Gefühl, dass es meinen Kolleginnen nicht unbedingt so ging.
Nach
einiger Zeit des Beobachtens wurde mir klar, dass einige Kinder ins Stocken
gerieten und nicht so recht weiter wussten. Nachdem der zaghafte Versuch
einer Redaktion unternommen wurde, an dem die Kinder kein großes
Interesse und Übung zeigten, habe ich noch zwei Mädchen vergeblich
davon überzeugen wollen, ihren Text doch mal auszudrucken und vorzulesen
um auf diese Weise Anregungen durch ihre Mitschüler/innen zu erhalten.
Die Mädchen meinten jedoch, ihr Text sei noch nicht fertig und sträubten
sich hartnäckig. Meine Kolleginnen schienen die Kluft zwischen den
eifrigen Schreibern und den ratlosen nicht so wahrzunehmen bzw. haben
mich nicht darin unterstützt. Das war jedenfalls meine Wahrnehmung.
Die Veröffentlichung gefiel mir nicht, da es zu unruhig war. Das
lag vor allem daran, dass die Texte nicht ausgedruckt waren und es Probleme
mit dem Speichern gab. Die Jungen saßen traubenweise zusammen. So
wurden die Texte ohne anschließende Kommentare vorgelesen. Das fand
ich störend, aber ich traute mich nicht die Initiative zu ergreifen,
da ich befürchtete, die Kommentare würden gleichmäßig
mit "gut" ausfallen. Das war insofern problematisch, als dass ich mir
auch der Unterstützung meiner Kolleginnen nicht sicher war (fehlende
Absprachen). Ich konnte sogar mit Widerspruch rechnen (Zeitdruck!, "ist
doch jetzt egal").
So,
das war meine Wahrnehmung. Es wäre interessant zu lesen was alle
anderen dazu denken.
Ansonsten
noch einmal "danke" für das nette Seminar und die Zusammenarbeit.
Viele
Grüße
Sandra
Wopker
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